Früher war ich ein Genießer. Ich nahm mir die Zeit, einen oder zwei Hemmingways zu bestellen.
Manchmal auch einen doppelten Sartre. Hin und wieder, an besonderen Tagen, etwas aus Deutscher Produktion, einen Hesse zum Beispiel. Es gab auch Phasen, da standen drei Maß Tolkien vor mir. Aber ich muss gestehen, die ersten paar Schluck waren immer wieder aufs neue gewöhnungsbedürftig. Hatte man sie aber erstmal heruntergewürgt, war der Rest ein Genuss. Rowling zum Beispiel konnte ich Flaschenweise süffeln. Sie hatte einen süßlichen Nachgeschmack und besonders die älteren Jahgänge konnte man auch mal Kindern zum Probieren geben. Sie machte auch keine Kopfschmerzen. Einen Bukowski, selbst einen kurzen, spürte ich noch drei Tage später. Was mir gar nicht schmeckte, war eine Ahern oder eine Pilcher. Dieses bizzelige Zeug stieg einem nur zu Kopf.
Ich sagte ja, ich war früher ein Genießer. Heute ist das anders. Heute ziehe ich die Fässer von RTL und Pro 7 vor. Da kann man sich drunterlegen und das Zeug einfach laufen lassen. Es macht keine Kopfschmerzen und ist in riesen Mengen konsumierbar. Ich muss aber auch zugeben, eigentlich schmeckt es überhaupt nicht gut und satt wird man davon auf keinen Fall.
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