Straßenpoesie: Über den Mond

Das Licht der Sonne kommt von hinten und wirft unsere langen Schatten auf die vernarbte Oberfläche des Mondes.
Wir sitzen auf dem rauen Boden und können unsere Gesichtet nur anhand des Geruches erkennen. Die Wärme des Tages kuschelt sich zwischen unsere Körper und in unseren Gedanken, während wir schweigend den Schatten zusehen, die über den Mond und die Wolken wandern.
“Heute ist eigentlich Vollmond.” sagte ich. “Wenn da jetzt nicht die Schatten wären.” Du beachtetest mich erstmal nicht, jetzt aber drehst du den Kopf und dein Schatten macht es dir nach. Ich kann deine Augen nicht sehen, aber sie spüren. Du umschließt mit deinem Mund die selbstgedrehte Kippe und bringst sie zum glühen. Dann quillt der Rauch aus jeder Öffnung deines Gesichtes und verhüllt es. Ich kann deinen Mund nicht sehen, aber hören.
“Heute ist kein Mond”, sagt er. Deine Hand zeigt in den Himmel. Der Schatten des Rauches hat den Mond geschluckt. Ich kann deine Hand nicht sehen. Aber sie spüren. Während der Mond langsam wieder zum Vorschein kommt, werden unsere Schatten immer kleiner. Hand in Hand gehen wir auf den Mond zu. Ich spüre deine kalten Finger, die meine warme Hand umschliessen. Und ich spüre die Sonne, die uns den Rücken wärmt.

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