Vor acht Jahren war ich auf der Geburtstagsgartenparty eines Freundes. Wir tollten da im Garten und so und irgendwann werde ich auf diesen riesigen wunderschönen Baum aufmerksam, dessen Blätter der Welt beste Blätterform haben und dessen Blüten aussehen wie orange-grüne Tulpenkelche. Alter, sage ich, was ist das für ein Baum? Und er sagt, das ist ein Tulpenbaum. Ich nicke, passender Name. So einen hätte ich auch gern. Der Freund dreht sich um und sagt zu seinem Vater, Faby hätte gerne einen Ableger vom Tulpenbaum. Der Vater strahlt mich an, wirklich? Ich habe unzählige in der Garage stehen. Ich nicke, er rennt und kommt kurz darauf mit einem süßen Pflänzchen wieder, vielleicht 23 Zentimeter hoch, zwei Blätter dieser schönen Form, sonst nichts.
Am Tag darauf, zuhause zeige ich meinem Vater das Pflänzchen und sage, das ist ein Tulpenbaum. Er lacht und sagt, sowas gibt es nicht. Ich sage, doch und der wird riesig. Wo ich ihn denn pflanzen dürfte. Er zeigt in die Mitte des Gartens und sagt, wenn er in 40 Jahren dann mal groß ist, wird er uns Schatten spenden. Ich pflanze also meinen Baum. Check.
Nach dem ersten Winter ist der vielleicht 70 Zentimeter große Stengel tot. Erfroren. Aber ganz unten, aus der Wurzel kommt ein zweiter Stamm. Nach zwei Jahren ist der Baum größer als meine 1,86 cm. Das kommt mir ein bisschen schnell vor, also schlage ich nach:
Der Tulpenbaum gilt als der größte Laubbaum Nordamerikas und ist auch in Mitteleuropa winterhart. Erst ab einem Alter von 20 Jahren zeigen sich die ersten Blüten.
Papa, sage ich, ich habe uns offensichtlich den größten Laubbaum Nordamerikas in den Garten gepflanzt mit einer Baumhöhe von 40 – 60 Metern.
Nach 5 Jahren überragt mich der Baum locker. Jetzt ist er seit acht Jahren da und ich freue mich jeden Sommer, wenn er seine 20 Jahre hat, damit er Blüten wirft. Heute kommt eine Mail aus dem Haus meiner Eltern mit dem obigen Foto. Anscheinend gefällt es ihm so gut, dass er jetzt schon die erste Blüte geworfen hat. Und sie ist wunderschön.
Ich freue mich auf die nächsten.
UPDATE 23. Juni 2016: Das Internet hat die alten Bilder geschluckt, deshalb habe ich eines aus diesem Jahr eingefügt. Immer noch der beste Baum der Welt. Trotzdem müssen wir ihn mittlerweile stutzen, damit er nicht das ganze Haus in den Schatten stellt.
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