Kategorie: Allgemein (Seite 1 von 24)

Über den Umgang mit Büchern

Uwe, der Kaffeehaussitzer, hat über seinen Umgang mit Büchern geschrieben. Ich nehme seine Überschriften, sage Danke, und schreibe meinen Umgang. Zitate sind jeweils von Uwe.

Über das Sammeln

Es werden immer mehr. Ich lese etwa ein bis zwei Bücher in der Woche und oft kommen im gleichen Zeitraum vier, fünf, sechs neue dazu. Die Regale quellen über, die Bücher stapeln sich auf dem Boden, auf Stühlen, auf dem Küchenfensterbrett, überall. Und ich liebe es.

Uwe Kalkowski über das Sammeln.

Geht mir hier genauso. Wobei ich dem immer wieder versuche, Einhalt zu gebieten. Statt Bücher gleich zu kaufen, lege ich sie auf die Wunschliste, die gleichzeitig als Erinnerung funktioniert. Aber trotzdem komme ich nicht an einem Bücherschrank vorbei, ohne reinzusehen. fomab – fear of missing a book.

Karen Olsson schreibt auf Literary Hub darüber, warum sie nicht all ihre Bücher liest, unter anderem deshalb:

I keep this book around even though I don’t wish to make anything of it in a literal sense—I don’t want to write fiction or nonfiction or a nutty screenplay about a mesoamerican document, but I wish for it to somehow whisper in my ear while I write something not at all about the map, for its enigmatic presence to leave some ineffable trace.

Und deshalb:

I’ve become conscious of the alternative biography my books represent, a history of stray intentions, youthful aspirations, old interests that have run their course but not quite expired, since there’s always that chance I might decide to learn at last about portrait miniatures, or neuroscience, or the Battle of the Alamo.

Und deshalb. Kommt mir alles sehr bekannt vor:

Perhaps in some cases it has actually meant more to me to possess a book than to read it, because as long as its contents remain unknown to me, it retains its mystery. The unread book is a provocation, a promise of something that might dissipate if I slogged my way through the text.

Über das Verleihen

Bevor ich Menschen Bücher gebe, von denen ich glaube, dass sie ihnen gefallen könnten, stempele ich sie mit meinem Namen. Oft ist es dann auch okay, wenn das Buch nicht zurückkommt. Aber es gibt ein paar Bücher, die ich echt gern zurückhätte …

Über die perfekte Lesehaltung

Ganz egal. Hauptsache Buch. Oft im Zug, manchmal auf dem Rücksitz, meine ganzen 1,86 mit angezogenen Beinen zwischen die Sitze geklemmt. Aber auch im Bett, am Strand, auf dem Friedhof oder sonstwo.

Über Heißgetränke

Nicht zwingend notwendig. Aber wenn, dann – sorry, Uwe – Schwarztee mit Süße und Zitrone. Ich bin zu einem Viertel Polnisch und seit meiner Kindheit ist Schwarztee das Getränk meiner Wahl. Im Moment steht eine 1,7 Liter Kanne neben mir.

Über Kaltgetränke

Auch nicht zwingend notwenig. Oft Wasser. Manchmal Mate (das Softgetränk, nicht der Tee), manchmal Malzbier, manchmal Cola und Orangensaft. Kein Alkohol.

Über Notizen im Buch

Nicht zwingend, aber vollkommen okay. Gute Stellen werden markiert, manchmal auch kommentiert.

Über Lesezeichen

Meistens Lächeln. Aber Knicke und alles andere, auch okay.

Über schiefgelesene Bücher

Ich liebe es, wenn Bücher auch von außen gelesen aussehen. Ihr Wert steigert sich durch das Benutzen und die Aufmerksamkeit.

Über das Nosing

Manchmal rieche ich an Büchern. Nicht zwingend, nicht immer.

Über das Durchhalten

Sehr sehr selten breche ich Bücher ab. Weil ich drüber reden können will. Und das kann ich nur, wenn ich es kenne. Und: Als Autor lerne ich auch durch schlechte Bücher. Hoffe ich.

Über das Aussortieren

Letztendlich bleiben im Regal: Die Bücher, die mich so begeistert oder bewegt haben, dass ich mir vorstellen könnte, sie noch einmal zu lesen. […] Natürlich bleiben auch diejenigen Bücher, mit denen ich besondere Erlebnisse verbinde oder die mich in wichtigen Lebenssituationen begleitet haben. Und dann diejenigen, in denen ich möglicherweise noch einmal etwas nachlesen möchte, was insbesondere die Sachbücher betrifft. Der Rest kommt weg. […] Somit stehen vor allem ungelesene Bücher im Regal und die Frage „Hast du die auch alle gelesen?“ ist natürlich Blödsinn. Vorratshaltung ist alles.

Uwe über das Aussortieren

Nichts hinzuzufügen. Nur, dass es trotzdem extrem schwer ist, auszusortieren.

Über die Ordnung im Bücherregal

Das Hauptregal ist nach Regenbogenfarben sortiert.

Alle anderen Regale und Stapel stehen an, um da reinzuwandern und sind unsortiert.

Über die Haptik

Zwar habe ich schon viele tausend Seiten auf meinem Tolino gelesen, doch ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Text, Gestaltung und Material gehören für mich untrennbar zusammen. Wenn ich daher die Wahl habe, greife ich immer zum gedruckten Buch.

Uwe über Haptik

Geht mir auch so. Ich glaube sogar, dass in Zukunft die Verlage besser dastehen werden, die einen großen Wert auch auf das Äußere legen und nicht nur Bücher als Träger von Text produzieren. Weil dafür kann ich dann doch einfach zum eBook greifen.

Über das Wegschmeißen

Nie. Zumindest nicht, wenn es kein altes Schulbuch ist. Ich verschenke sie gerne und Stelle sie gern in Bücherschränke. Wenn sie dann irgendwann im Müll landet, dann ist das so.

Die Zukunft ist schon da, sie ist nur noch nicht verteilt.

William Gibson nachgesagt

Ich glaube, so ist es mit allem. Alles kann von irgendwem gebraucht werden, die Dinge sind nur nicht richtig verteilt. Indem ich Bücher nochmal anbiete, hoffe ich, dass sie in die richtigen Hände kommen.

Danke, Uwe. Und ich hoffe, es ist okay, dass ich mich so drangehängt habe.

Wie nutzt du dein #smarterphone?

Der Streit um Handys hört nicht auf: Machen sie abhängig? Müssen wir unsere Kinder vor ihnen schützen? Weil mich diese immer gleiche Debatte nervt, möchte ich einen Schritt vorwärts versuchen – Dirk von Gehlen möchte Antworten auf die Frage sammeln: Wie geht man anständig mit dem Smartphones um?

Folgende Fragen kommen von Dirk. Die Antworten sind meine. Weitere gibt es hier. Jeder darf mitmachen.

Name: Fabian Neidhardt
verbringt seinen Tag als… Straßenpoet, Sprecher und Botschafter des Lächelns
nutzt ein: Xiaomi Redmi 3 Pro

Wie würdest Du Dein Verhältnis zu Deinem Smartphone beschreiben?
Es vereint ganz viele Möglichkeiten, in jedem Sinne. Ich kann damit genauso produktiv arbeiten oder konsumieren, wie ich damit auch einfach Zeit verbrennen kann. Es liegt an mir, wie ich es nutze.

Welche App/Funktion nutzt du am häufigsten? (gerne in den Statistiken nachschauen oder aus dem Bauch schätzen)
Facebook, Gmail und die Messenger.

Welche App/Funktion magst/nutzt du gar nicht?
Die Wetterapp.

Arbeit und Handy – wie regelst du das?
Je nach Arbeit bleibt das Telefon eine Weile in der Tasche. Größtenteils aber erlaubt es meine Arbeit, es so zu nutzen, wie ich es auch sonst nutze.

Welche Notification hast du eingeschaltet?
Gar keine. Mein Telefon blinkt, vibriert und tönt nicht. Über mein Armband werde ich über Anrufe informiert. Alles andere kann warten, bis ich wieder aufs Display sehe.

Warum?
Weil ich mir nicht diktieren lassen will, wann ich aufs Handy sehe. Und es auch angenehm finde, wenn es manchmal ein paar Stunden in der Ecke ligt, ohne, dass ich es beachte.

Hältst Du Dich an soziale Regeln bei der Smartphone-Nutzung? Wenn ja: Welche?
Leider keine so konsequent, wie ich es gern hätte. Am ehesten: Telefonat schlägt Schreiben/Sprachnachrichten, Realkommunikation schlägt Telefonat. Das heißt, ich strebe danach, mein Telefon in der Tasche zu lassen, wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt bin.

Gibt es Regeln, die du wieder verworfen hast?
Immer wieder gestalte ich meinen Lockscreen als Aufforderung, wenn schon das Telefon zu nutzen, dann in einer produktiven Art. Nutzt sich leider ab, deshalb müsste ich das regelmäßiger ändern.

Zum Abschluss: Was sollten mehr Menschen im Umgang mit Smartphones wissen?
Mir fällt keine für mich passendere ein, deshalb lasse ich Dirks Antwort stehen: „Mobiltelefone sind keine Drogen, die per se abhängig machen, sondern Werkzeuge, deren Handhabung die Gesellschaft noch nicht gelernt hat.“ (via)

Auf der Longlist des Buchblog Awards 2017 #bubla17

Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal den Buchblog Award. Dieser Blog steht dabei zusammen mit wahrscheinlich allen anderen deutschen Buchbloggern/Bookstagrammern/Booktubern/Podcaster auf dieser Liste. Ihr könnt also für mich voten, denn per Vote entscheidet sich, wer auf die Shortlist kommt. Ihr könnt euch aber auch durch dieses breite Angebot an anderen Blogs klicken, neue Lieblinge entdecken und eure Lesezirkel erweitern. Das ist für mich das Spannende an diesem Projekt: Zu zeigen, wie vielfältig das Programm derer ist, die über Literatur berichten. Viel Spaß!

Meine Stimme für den „Das Debüt 2016“ Bloggerpreis.

Der Literaturblog „Das Debüt“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Debütromane näher zu beleuchten und die Perlen unter ihnen hervorzuheben. Um dieser Aufgabe noch stärker nachzukommen, gibt es dieses Jahr erstmals einen Bloggerpreis für das beste deutschsprachige Debüt aus diesem Jahr. Dafür bin ich zusammen mit 20 weiteren Literaturbloggern Teil der Jury.

Über das Jahr hinweg haben wir insgesamt 50 Titel eingereicht. Das Team hinter Das Debüt hat daraus eine Shortlist erstellt und jeder Blogger hat nun eine Stimme, die er einem dieser Romane geben kann. Folgend also eine natürlich hoch subjektive Kurzmeinung zu jedem Shortlistitel in Lesereihenfolge (ausführliche Rezensionen sind oder werden verlinkt) und meine Punktevergabe.

Blauschmuck von Katharina Winkler. Die Geschichte des Lebens eines türkischen Mädchens, samt erster Liebe, gewaltvoller Ehe und der Flucht in den Westen ist nicht neu, aber die bildhafte, sehr verdichtete Sprache bringt mir das Erzählte so schmerzhaft nah, dass ich nicht aufhören konnte, zu lesen und extrem vielen Menschen davon erzählt habe.

Nachts ist es leise in Teheran von Shida Bazyar. Eine Familiengeschichte samt Flucht aus dem Iran nach Deutschland, über 40 Jahre und aus vier verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Hat mich immer wieder an Blauschmuck erinnert, weil die Thematik eine ähnliche ist. Bazyar setzt ihre Sprache extrem spannend ein und gibt nicht nur eine Wahrheit, sondern eine Bandbreite an Gefühlen für ein Land, eine Kultur und sich selbst. Hat mich mitgenommen und mir ein neues Land gezeigt, hat viel Spaß gemacht.

Weißes Rauschen oder Die sieben Tage von Barsdorf von Uli Wittstock. Ein extrem zersplittertes Mosaik , das Bild einer Kleinstadt in Momentaufnahmen, aufgehängt an einen Mord. Klar liest man, weil man wissen will, wer’s war. Es gab tolle und lustige Momente. Aber im Ganzen war mir die Szenerie zu kleinteilig, der Erzähler zu zerstreut, redefreudig und inkonsistent und leider auch das Lektorat des Romanes nicht sauber genug.

Ymir oder Aus der Hirnschale der Himmel von Philip Krömer. Eine Phantasterei, eine Expedition dreier Gesandter aus Deutschland in ein scheinbar bodenloses Loch in Island knapp vor dem 2. Weltkrieg. Erinnerte hier und da an Jules Verne und von der Sprache an etwas zwischen Tristram Shandy und den Zamonien Romanen von Walter Moers. Unterhaltsam, aber auch hier zeigt mir der Erzähler zu sehr, wie toll er ist. Ich will selbst denken können, mitraten und meine Assoziationen haben können. Das wird mir hier nicht erlaubt. Deshalb blieb es für mich eine nette Geschichte, die bei einem minimalerem Erzählstil sich hätte mehr entfalten können.

Weißblende von Sonja Harter. Tja, was? Vielleicht eine im verstörendstem Sinne Coming-of-Age Geschichte, ein Einblick in das Erwachsenwerden in der Blase des kleinen Dorfes der Protagonistin. ich brauchte eine Weile, bis ich auf den kalten, lethargischen Ton der Erzählung klargekommen bin, dann wollte ich nicht mehr davon weg.

Vielleicht lag es an der Lesereihenfolge, vielleicht einfach an dem Gefühl, das Katharina Winkler mit ihrem Roman in mir ausgelöst hat. Für mich war es, bevor ich die anderen vier las, neben Ted Chiang, das Buch des Jahres. Überhaupt. Das hat sich auch nach der Lektüre der anderen nicht mehr geändert, obwohl Weißblende von Sonja Harter sehr sehr knapp auf Platz Zwei steht. Also: Meine Stimme für Das Debüt 2016 geht an Katharina Winkler mit Blauschmuck.

Und nun bin ich gespannt, wie die anderen Stimmen ihre verteilen. Am 15. Dezember wird dann der Sieger bekannt gegeben, natürlich auf Das Debüt, welches auch Interviews mit den Schortlistautoren geführt und sowieso extrem viel Liebe und Herzblut in dieses Projekt gesteckt hat. Ich freue mich, dass ich dabei sein darf. Danke!

Update:

Mit knappem Vorsprung vor Philip Krömer hat Shida Bazyar „Das Debüt 2016“ gewonnen. Gratulation!

Ein Fragebogen über das Lesen und meine Antworten.

Vor einer Weile habe ich die Frage, warum ich lese, schon beantwortet. Tobi von Lesestunden will es genauer wissen und hat einen ganzen Katalog an Fragen gestellt. Bei Yvo habe ich ihre Antworten gefunden. Hier sind meine.

Warum liest du?

Ich stehe auf Geschichten. Ich will wissen, was passiert. Will wissen, wie es weitergeht. Will mitgerissen werden. Will erleben. Und eine schöne Art, dies zu tun, sind Bücher.

Was liest du? Welche Genres bevorzugst du? Liest du auch Klassiker?

Alles, was mich anspricht. Dann hat das Genre kaum mehr eine Bedeutung. Mein Goodreads-Profil pflege ich einigermaßen konsequent seit etwa drei Jahren und spiegelt das wieder. Wobei es eine Tendenz zu Gegenwartsliteratur, Coming-of-Age und SF/F gibt. Es gibt, ähnlich wie bei der Musik, wenig Dinge, die ich von vorneherein ablehne: Regionalkrimis und Texte über Fußball. Sachbücher lese ich extrem selten.
Welche Autoren favorisierst du? Oder hast du keine bevorzugten Autoren?

Klar. Wenn ich ein Buch eines Autor gut finde, dann lese ich auch gern die weiteren von ihm. Das trifft aber auf viele zu. Mich hinsichtlich meines Lese- (und Schreib)verhaltens geprägt haben mich aber Stephen King und Nick Hornby. Von ihnen habe ich fast alles gelesen. Nur die Bücher über Fußball nicht.
Wo liest du überall? Nur Zuhause, nur in der S-Bahn, überall, …?

Überall. Ich habe immer ein Buch dabei. Mindestens eines. Meist noch ein Hörbuch auf dem iPod.

Liest du viel oder wenig? Wie viel Zeit verbringst du in der Woche mit Lesen? Wie viele Bücher liest du im Schnitt pro Monat/Jahr?

Naja, kommt auf den Kontext an. Wenn ich viel Zeit in der Bahn verbringe, dann lese ich ein Buch pro Woche. Wenn ich aber gerade selbst am Schreiben bin, dann dauert es manchmal Monate, bis ich ein Buch durch habe. Ich schätze, pro Jahr lese ich um die 40 Bücher.

Machst du auch längere Lesepausen?

Grundsätzlich vom Lesen oder innerhalb eines Buches? Grundsätzlich kaum, ist immer eines dabei. Innerhalb eines Buches, wenn das Buch es nicht schafft, spannender zu sein, als der Rest, der hier liegt.
Liest du schnell oder langsam? Wie viele Seiten liest du ungefähr in einer Stunde?

Zu schnell. Ich muss den Wert von Atmosphäre immer wieder neu schätzen lernen. Wie gesagt, ich stehe auf die Geschichte und will wissen, wie es weitergeht. Deshalb lasse ich mir auch gerne Geschichten vorlesen.

Wie viele Bücher liest du in der Regel gleichzeitig?

Gleichzeitig nie. Wenn, dann schieben sich Bücher in die Lesepausen von anderen.

Welche Formate bevorzugst du? Taschenbücher, gebundene Bücher, broschierte Bücher, Prunkausgaben?

Da ich sie immer dabei habe, meist Taschenbücher.

Legst du Wert auf eine hochwertige Verarbeitung deiner Bücher? Spielt die Optik des Buches eine Rolle für dich?

Ja. Manche Bücher habe ich nur deshalb. Auf der anderen Seite zerlese ich meine Bücher auch. Man sieht ihnen an, dass sie geliebt werden.

Liest du auch Ebooks? Wenn ja wie oft und welche Bücher?

Viele englischsprachige Bücher habe durch die Humble Book Bundles bekommen, diese lese ich dann als eBook. Einzeln kaufen würde ich mir ein eBook nie. Ich will Bücher anfassen können.

Wo versorgst du dich mit neuen Büchern? Beim Buchhändler ums Eck? In der Bibliothek? Aus dem Bücherbus?

Da, woauchimmer sie herkommen. Das Ding ist, hier liegen sowieso zu viele Bücher rum, die noch gelesen werden wollen. Das heißt, ich versuche mich mit dem versorgen zurückzuhalten. Aber wenn mich ein Buch irgendwo anlacht, nehme ich es mit.
Kaufst du auch gebrauchte Bücher?

Fast nur. Viele Neuerscheinungen erhalte ich als Rezensionsexemplar durch Verlage. Wenn ich dann aus irgendeinem Grund ein Buch haben möchte, welches nicht mehr neu ist und noch nicht hier liegt, dann gebe ich lieber einem alten Buch eine Chance, als ein Neues in den Umlauf zu bringen.

Wieviel bist du bereit für ein gutes Buch auszugeben?

39.90? Nein, keine Ahnung. Das kommt auf das Buch an, die Gestaltung, den Kontext.

Verleihst du Bücher? Wenn ja an wen und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Ja, an jeden der fragt. Seit Jahren stempele ich meine Bücher zwar mit meinem Namen, was aber nicht heißt, dass sie trotzdem immer zurückkommen. Aber das ist in Ordnung. Sollen sie andere Menschen glücklich machen.

Wie viele Bücher hast du im Schnitt auf deinem Stapel ungelesener Bücher? (Alternativ: wie viele Regale ungelesener Bücher hast du?)

Geschätzte 420.

Wo bei dir Zuhause hast du überall Bücher?

Überall. Im Wohnzimmer eine ganze Wand, im Rucksack immer eines. Auf dem Nachttisch, als Stütze für meinen Stehtisch, neben mir als Haufen, auf dem Klo.

Wie sortierst du deine Bücher im Regal?

Nach Farbe.

Was nutzt du als Lesezeichen? Oder knickst du die Seiten ein?

Lächel-Gutscheine. Sie bleiben auch in den Büchern. Die Seiten knicke ich, wenn ich etwas in den Büchern markiere.

Wenn du mit dem Lesen pausierst, liest du dann das Kapitel immer zu Ende oder hörst du auch mal mittendrin auf?

Auch mittendrin. Die Geschichte ist immer Teil des restlichen Lebens, sie wird nicht in Kapitel geteilt.

Worauf achtest du beim Kauf eines Buchs? Was für Kriterien muss ein Buch erfüllen, damit du es dir kaufst? Spielt der Verlag eine Rolle?

Nur eines, es muss mich interessieren. Der Verlag spielt in sofern eine Rolle, dass ich mir gänzlich unbekannten Verlagen erstmal skeptisch bin. Ansonsten nicht.

Wirfst du Bücher in den Müll?

Nein. Wir haben in meinem Viertel eine gute Kultur wilder Bücher.

Wie belesen ist dein Bekannten- und Freundeskreis? Kennst du Menschen, die kein Buch besitzen?

Ich kenne Menschen, die kein gesondertes Bücherregal besitzen. Aber niemanden, der überhaupt kein Buch hat.

Was für eine Rolle spielen Bücher in deinem Berufsleben?

Welches Berufsleben? Ich lebe ein Leben und Teile davon verbringe ich mit Sachen, bei denen ich Geld verdiene. Dabei habe ich in Teilen mit Büchern zu tun. Und dann richtig. Manchmal schreibe ich sie. Manchmal gebe ich Führungen im Literaturmuseum der Moderne. Manchmal bringe ich Menschen, die Bücher schreiben, das Vorlesen bei.

Brichst du Bücher ab, wenn dir der Inhalt nicht zusagt?

Sehr selten. Ich will wissen, wie es weitergeht. Und ich habe immer Hoffnung.

Bittet man dich im Freundes- und Bekanntenkreis um Buchtipps?

Manchmal ja. Meist drücke ich den Leuten dann auch gleich das Buch in die Hand.

Wenn deine Bücher plötzlich alle verloren gehen (z.B. Feuer, Hochwasser, böse Fee, …), welche drei Bücher würdest du dir sofort neu bestellen?

Gar keines. Die Erinnerung an sie, was sie mit mir gemacht haben, was sie ausgelöst haben, das kann nicht verloren gehen. Und das ist viel wichtiger. Aber wenn ich sie dann irgendwann irgendwo entdecke, dann hole ich sie mir wieder.

Gehören ein Heißgetränk und Kekse zum Leseabend?

Nein, nicht zwingend. Aber wenn, dann Tee.

Hörst du während dem Lesen Musik, oder muss bei dir völlige Stille herrschen?

Geht beides. Ich kann auch in der Schlange bei der Post, im Auto oder im Zug lesen. Nur manche Stimm- und Sprechformen ziehen so viel Aufmerksamkeit, dass es nicht mehr geht. Dann lieber Musik.

Liest du Bücher mehrmals? Wenn ja welche und warum?

Was ich mir etwa jedes Jahr als Hörbuch anhöre, ist Die Bibel nach Biff von Christopher Moore, gelesen von Simon Jäger und Der Anschlag von Stephen King, gelesen von David Nathan. Ich liebe sowohl die Texte, als auch ihre Leser. Ich habe jedes Mal Spaß dabei. Und lerne jedes Mal Neues.

Markierst du dir Stellen in einem Buch? Wenn ja wie?

Mit dem Stift, der gerade zur Hand ist, wird markiert und dann gibt es noch ein Eselsohr. Und nach dem Lesen trage ich die Stellen bei meinem eigens dafür existierendem Tumblr-Blog ein: Was übrig bleibt.