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Franzobel, Miguel de Cervantes & die Stuttgarter Buchwochen #buwo17

Seit 2015 bin ich regelmäßig auf den Stuttgarter Buchwochen. Einerseits eine Kleinstvariante einer Buchmesse: Verlage stellen dort ihre Bücher aus. Viel weniger Verlage und minimalere Darbietung. Aber weil es viel weniger Besucher sind, kann man sich wirklich Zeit lassen und intensiv die Bücher ansehen. Andererseits Veranstaltungen, größtenteils gekoppelt mit dem Gastland, diesmal Spanien.

Mittlerweile eine Tradition ist die Blind-Date-Lesung von einem AutorIn der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Problem bei Blind Dates ist, Leute kommen nicht, weil es ja schlecht sein könnte. Schade für Franzobel, der dann vor relativ wenig Publikum saß und aus Das Floß der Medusa las und erzählte. Davor saßen ein paar Buchblogger mit Franzobel zusammen, wir haben gegessen und getrunken und mit ihm über das Schreiben gesprochen. Das war ganz schön. Und interessant. Und aufschlussreich.

Danach eben seine Lesung, eine Mischung von Geschichtsstunde über das reale Floß der Medusa und dem dazugehörigem Bild und der Lesung von ein paar Stellen aus dem Roman, gelesen mit einer guten Portion österreichischem Akzent. Was den Roman angeht, bin ich zwiegespalten.

Einerseits spielt Franzobel ziemlich schön mit der Erzählfigur, macht witzige Kommentare und sehr ausführliche Beschreibungen. Andererseits weiß ich nicht, ob ich davon knapp 600 Seiten lesen muss.

Wenn man über Literatur in Spanien redet, muss man natürlich über Miguel de Cervantes sprechen. Diesmal ganz schön, die Biografie von Cervantes wird in einer Graphic Novel erzählt, deren Bilder großformatig ausgestellt sind. Auftakt der ganzen Buchwochem machte auch eine Lesung aus der neuen Übersetzung von Susanne Lange aus Don Quijote, gelesen von Wolfgang Tischer und Lilian Wilfart.

Noch bis 3. Dezember gibts spanisch angehauchtes Programm, von Filmen über Sprachkurse und Graphic Novel Werkstatt ist alles dabei. Schaut es euch an. Lohnt sich.

So war meine Frankfurter Buchmesse 2017 #fbm17

Ich wollte das schon viel früher geschrieben haben, aber ich bin aus der Buchmesse fast ungebremst in Stuttgart liest ein Buch gerutscht und brauchte danach ein paar Tage, um wieder klar zu kommen.

Meine Buchmessenbesuche sind fest eingeplant. Und natürlich habe ich dort auch ein paar Termine. Aber ansonsten versuche ich sie freizuhalten, ich gucke mir keine Programme an und gehe auf sehr wenige Bloggertreffen oder Events. Und wenn mich Leute fragen, ob ich ‚beruflich‘ auf der Messe bin, dass weiß ich nie, was ich genau antworten soll. Weil, natürlich bin ich auch als Autor dort, und als Sprecher und als Journalist. Deshalb habe ich dort auch Termine. Aber vornehmlich bin ich dort, weil sowohl in Frankfurt, als auch in Leipzig ganz schön viele Menschen aus dieser Branche zusammenkommen, die ich sonst sehr selten sehe.

Also mache ich tagelang genau das: Ich laufe durch die Messehallen, treffe Menschen, die ich kenne, treffe Menschen, die ich bisher nur übers Netz kenne und lerne ganz neue Menschen kennen. Ich spanne mein Netz in dieser Branche enger. Weil aber Frankfurt eine Fachmesse ist, auf der sehr viele Deals gemacht werden, klappt dieses spontane Treffen von Menschen immer nur mehr oder weniger gut, weil manche Leute ihre Termine schon Monate vorher ausgecheckt haben. Und natürlich verpasse ich unglaublich viele tolle Termine und Menschen, weil ich eben nicht vorher plane. Aber so ist das, das ist Teil des Spiels.

Nach zwei Tagen fange ich dann an, mir Bücher und Stände anzusehen, aber ehrlich gesagt, ich bin jedes Mal neu überfordert, neu demotiviert und neu irritiert, wie eine Branche, die so viel darüber jammert, wie schlecht es ihr geht, so viel Inhalte produzieren kann. Geht mir ja schon in einem Buchladen so, ich bin hart überfordert davon, wie viele Bücher es gibt. Und erst auf der Buchmesse!

Besonders der Schriftsteller in mir hatte dieses Jahr gut zu zweifeln an diesem ganzen Konzept des „vom Geschichten erzählen leben“. Aber die Messe liefert auch das Gegenmittel, durch Menschen, die einen wieder stärken, durch Ex-Kommilitonen und Freunden aus Hildesheim, von denen natürlich viele auch auf der Messe sind, aber auch durch kleine Momente und Überraschung, die ich dann doch nicht erwartet habe.

Was mich ebenso überrascht, einerseits positiv, wie viele Besucher da sind. Es geht ja noch ganz gut los, aber spätestens am Freitag Nachmittag wurde es so voll, dass es irgendwann keinen Spaß mehr macht, durch die Hallen zu traben. Samstag Nachmittag war’s mir dann zu krass und habe meine Zeit in Frankfurt für beendet erklärt. Es freut mich wirklich, dass sich so viele Menschen für Bücher und Geschichten interessieren, aber es muss doch einen Weg geben, die Messe dann so zu konzipieren, dass immer noch alle Spaß daran haben.

Nebenbei, es sind so viele Menschen, die sich für Geschichten interessieren, dass andere Sparten der Unterhaltungsbranche da ein paar abgreifen wollen. Netflix hat sich einfach einen Stand gemietet, das Set der ersten deutschen Eigenproduktion Dark – eine Zeitreisemysterieserie –  aufgebaut, eine Hostess samt großem Monitor daneben gestellt und nichts anderes gemacht, als den Trailer in Endlosschleife zu zeigen.

Krasser, frecher, aber geiler Move. Und eben genau das, ein Beweis, dass sich auf einer Buchmesse genug Menschen tummeln, die das interessieren könnte.

Meine wirklich bedenkliche Überraschung, dass ich das Gefühl habe, dass diese gesamte Branche vor Angst erstarrt und versucht, genauso Bücher zu verkaufen, wie sie es vor 20 Jahren gemacht haben. Ich ahne, dass diese Industrie die gleichen Fehler machen will, wie die Musik- und die Filmindustrie. Vor zwei Jahren habe ich 5 Dinge aufgeschrieben, die Verlage heutzutage besser machen könnten. Die Tage auf der Messe dieses Jahr haben mich oft an diese Dinge denken lassen. Ich glaube, Verlage müssen extrem umdenken, um nicht gnadenlos gegen die Wand zu rennen.

Trotz all dem, – und auch trotz der gesamten Problematik mit den Neuen Rechten, die ich nicht persönlich mitbekommen habe – bin ich erschöpft, aber zufrieden zu Hause angekommen und freue mich auf das kommende Jahr, auf Leipzig und Frankfurt. Immer wieder gern.

Die Frankfurter Buchmesse und ich, meine Termine. #FBM16

Mittwoch geht sie also wieder los, die Frankfurter Buchmesse. Fünf Tage lang wird es Bücher gehen, ihre Geschichten, ihr Aussehen, ihren Vertrieb. Ich werde ab Mittwoch auch dabei sein. Hauptsächlich als Besucher. Aber nicht nur.

Am Freitag, dem 21.10.16 sitze ich ab 11 Uhr auf der Bühne in der Self-Publishing Area und rede mit Andreas Kaspar über „Fluch und Segen – Kopierschutz vs. EBook-Piraterie“. Mehr Infos gibts hier.

Und ab Freitag Abend bin ich auf dem Buchmesseseminar des Bundesverband junger Autoren und gebe anderthalb Tage einen Workshop über „Social Media für Autoren“.

Das heißt, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag bin ich auf der Messe. Wenn ihr da seid und Lust auf ein Treffen habt, meldet euch.

Buchmesse, Ironbuchblogger und mein Vortrag über Creative Commons

 

Dieses Jahr ist also ein gutes Buchmessenjahr. Ich war in Leipzig auf der Messe und werde morgen auf die Buchmesse nach Frankfurt fahren. Einerseits bin ich da einfach interessierter Besucher, kleines Kind mit riesigen Augen und offenem Mund. Aber ich werde auch versuchen, ein paar mittlerweile bekannten Menschen aus der Bücherwelt Hallo zu sagen, allen voran Christian Wöhrl, mit dem ich eine fast liebevolle Geschäftsbeziehung per Mail führe. Eine Frucht dieser Arbeit werde ich nach dem Wochenende auch verkünden dürfen.

Aber ich bin auch auf der Messe, weil ich seit letztem Monat Ironbuchblogger bin, wie ihr vielleicht an dem Banner in der Seitenleiste gesehen habt. Das ist quasi nichts anderes als ein Verbund von bloggenden Büchermenschen. Und diese treffen sich morgen auf der Buchmesse.

Und zuletzt werde ich am Sonntag in Gelnhausen bei Frankfurt sein. Dort findet das Hauptseminar des Bundesverbandes junger Autoren statt und ich darf dort einen Vortrag über Creative Commons halten. Der Titel ist „Creative Commons: Traditionen und neue Möglichkeiten verbinden.“ und wahrscheinlich wird es um das Urheberrecht, Remixes und das Schreiben gehen. Mit einigen Beispielen aus der Geschichte. Einen ähnlichen aber viel kürzeren Vortrag habe ich schon bei den Jugenmedientagen in Karlsruhe gehalten, diesmal haben wir aber wirklich genug Zeit für alle möglicherweise aufkommenden Fragen. Voll schön.

Zwischen all diesen Terminen habe ich aber immer wieder Zeit für ein Treffen, wenn jemand mag. Und wahrscheinlich habe ich auch ein paar Exemplare meines Buches dabei. Also, meldet euch, ich freue euch. Und das meine ich, wie es hier steht 😉