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Die Frankfurter Buchmesse 2016, ein Rückblick in Blitzlichtern

In Leipzig war ich in den letzten Jahren regelmäßig und dann auch die ganze Zeit. Es ist ein großer Unterschied, ob man mal für einen Tag über die Messe schlendert oder ob man dort vier oder fünf Tage verbringt. Über Leipzig schrieb ich:

Das ist wie wenn man eben nicht nur ein Wochenende in einer neuen Stadt verbringt, sondern gleich einen Monat. Dann klappert man erst die Touri-Hotspots ab und gegen Ende lernt man dann die eigenen Lieblingsplätze kennen. Buchmesse funktioniert ebenso.

So war es in Frankfurt dann auch. Obwohl ich anfangs auch Unterschiede festgestellt habe. Während Leipzig voll auf die Leser eingestellt ist, ist Frankfurt eben auch eine Fachbesuchermesse. Das heißt, am ersten Tag habe ich zwar schon viele Bekannte und Freunde getroffen, aber alle waren im Stress und zwischen Terminen. Dann aber bin ich mit Christian Wöhrl durch die Gänge gestreift und das war sehr schön, weil wir uns nun eine ganze Weile und eng kennen, wir aber doch ganz andere Sachen im Fokus haben. Also sehen wir jeweils, was dem anderen sonst nicht aufgefallen wäre.

Als wir uns für diesen Tag verabschieden, ist es Nachmittag und die wichtigsten Termine scheinen abgefrühstückt. Alles wird ein wenig langsamer und tatsächlich schaffe ich es, mich mit verschiedenen Menschen zu unterhalten, weil die Pausen zwischen den Terminen länger geworden sind.

Abends geht es zu meiner Gastgeberin, eine Freundin einer Freundin. Ich liebe dieses Internet, diese Möglichkeit, zu sagen, hej ich komme nach Frankfurt und brauche einen Schlafplatz und jemand sagt, klar, komm vorbei! So komme ich also zu Melike und wir essen und schnacken und haben Spaß und lernen uns kennen. Deshalb bin ich ja unterwegs, um neue Menschen, neue Dinge kennenzulernen.

Tag 2 geht los mit dem Interview mit Señor Rolando. Die Uhr in Melikes Küche ist grotesk zu spät, sodass ich nicht ganz so entspannt zum Interview komme, wie ich es gern gehabt hätte. s

Tag zwei ist der Tag mit den meisten festen Terminen. Ein Mentoratstreffen für mein Studium in Hildesheim, ein weiteres Treffen und einige Freunde, mit denen ich über die Messe flaniere. Jeden interessiert etwas anderes, was bedeutet, dass ich ganz schön viel unterschiedliches zu sehen bekomme.

Thees Uhlmann beispielsweise, der jedes Mal ein Fest ist. Ich ahne aber, dass das Hörbuch von Springsteens Autobiograsphie zu viel des Uhlmann-Stil abbekommen hat. Schon in dieser Stunde der Lesung habe ich eher Thees als Bruce vor Augen. Vielleicht legt sich dieses Gefühl aber, wenn man das gesamte Hörbuch hört, das kann ich gerade nicht beurteilen.

Tag drei ist Freitag und beginnt mit meiner Diskussionsrunde auf der Selfpublisherbühne über Piraterie und DRM. Andreas Kaspar von CounterFights ist mein Gesprächspartner auf der Bühne und in dieser halben Stunde ist zwar klar, dass wir aus zwei unterschiedlichen Lagern kommen, aber meinungstechnisch überhaupt nicht so weit auseinander sind. Das ist ein schönes Gefühl und eine angenehme Erfahrung. Danach verlief ich den Tag auf der Messe. Traf dies und den und weiß vieles nicht mehr, es geht irgendwann alles im gleichen guten Grundgefühl unter.

Abends dann geht es nach Gelnhausen, zu meinem Seminar „Social Media für Autorinnen und Autoren“ für den BVjA.

Anderthalb Tage über Social Media, Twitter, Facebook, Hashtags, ifttt und Instagram reden, vieles oft erklären und von Computer zu Computer gehen.

Sonntag Nachmittag komme ich wieder auf der Messe an, abgekämpft und müde, froh, demnächst in meinem Bett zu sein. Ich verbringe Zeit bei den Leuten vom Argon Verlag, die ich seit unserer Little Brother Lesung 2010 regelmäßig auf den Messen aufsuche. Irgendwann wird es Zeit, zu gehen. Ich hole meine Sachen, flaniere durch die Gänge, die schon langsam von Abbaugefühl beherrscht werden, dann schließt die Messe und alle klatschen. Ich gehe langsam Richtung Ausgang, Richtung Zug und in mein Bett. Viele neue Eindrücke, manche Bande gestärkt, manche neu geknüpft, viel erlebt und ich freue mich auf die nächste Messe.

Danke, der Messe, den Leuten, die ich getroffen habe und sowieso. Lächeln und Liebe, Fabian.

Postkartenvorfreude

Christian Wöhrl, seines Zeichens mittlerweile nicht nur Veredler von Drucksachen und guter Freund, hat ebenso wie ich ein Faible für das Vermischen alter und neuer Techniken. Und sein neuestes Projekt nennt sich h4ndw3rk: Postdigitaler Handpressendruck. Und da ich zumindest manchmal die passenden Worte liefern darf, und auch einfach so, flattern hier regelmäßig Bilder (digital) und Drucke (analog, Baby!) rein. Und wenn man das sieht, wer hat da noch Lust, seinen eReader anzuwerfen?

Hiermit sei ein kleiner Ausblick gestattet. Noch ist Christian, sind wir, in der Beta-Phase. Aber irgendwann kommen wir damit raus! Freut euch mit uns.

Buchmesse 2013 in Frankfurt. Meine Eindrücke.

Ich habe in meiner Warteliste noch einen Artikel über die Buchmesse in Leipzig und die Jugendmedientage in Karlsruhe, die noch nicht fertig und ich nicht weiß, ob sie es jemals werden. Deshalb jetzt eher eine kleine Zusammenfassung über das Wochenende in Frankfurt zur Buchmessenzeit.

  • Das erste Mal mit DeinBus fahren. Ist das Gleiche wie MeinFernbus nur in Gelb. Und mit einer Bücherkiste über dem Klo! Aber für diese habe ich keine Verwendung, ich habe selbst genug zu lesen und zu schreiben.
  • Die ersten 42 Minuten in den Hallen sind die Hölle. Ich frage mich öfter mal, was diese ganze Gehabe überhaupt soll. Die großen Verlage legen ihren Penis auf den Tisch, aber so richtig was neues sieht man nicht.
  • Aber dann treffe ich auf Wolfgang Tischer, unverhofft, zwischen all den Leuten auf dem blauen Sofa. Ein bekannter Mensch, ein gutes Gefühl, gute Worte. Ab dann geht es bergauf. Die Schwester meiner Freundin treffen, beim Argon Verlag vorbeisehen (Und dabei zufällig Günter Grass lesen hören. Ich bin sehr überrascht, wie gut er das kann. Ich höre ihm sehr gerne zu.)  und die Ironbuchblogger treffen. Mit ihnen gute Gespräche führen.
  • Natürlich Christian treffen. Umarmen. Die ganze Familie. Noch mehr gute Worte. Achja und lest seinen Artikel über die Buchmesse.
  • Bisschen was essen, dann durch das entleerte Messegelände. nach 17 Uhr ist das echt angenehm, ganz wenig Leute, ganz viel Möglichkeit ins Gespräch zu kommen. Zum Beispiel mit Miriam vom gONzo Verlag. Eine tolle Frau, die diesen Verlag ganz alleine schmeißt! Wow!
  • Und dann, beim schlendern höre ich das unverkennbare Geräusch von Schreibmaschinentippen. Und einen Gang weiter ist der wundervolle Stand der Hochschule Niederrhein mit ihrem Projekt eintausendundeins. Fast wie Straßenpoesie. Nur, dass die Besucher die Texte auf den Maschinen schreiben. Über Worte, die sie von den Studenten bekommen. Jungs und Mädels: Danke! Voll schön! Mein Wort war Trinkspruch.
  • Und dann, nur ein paar Ecken weiter steht da der Stand von Nuuna, dem Notizbuchlabel von Brandbook. Diese wiederum kenne ich, weil ich vor zwei Jahren mal bei denen einen Stempel mit meinem Gesicht gewonnen habe. Aber damals hatten wir nur Mailkontakt. Und plötzlich stehe ich also vor genau der Sabine, mit der ich damals geschrieben habe.  Und sie weiß meinen Namen noch! Und wieder tolle Worte. Und viele unglaubliche Notizbücher. nach einem tollen Gespräch wieder bin ich um eine tolle Tasche und ein Notizbuch bestückter. Sabine, mal wieder danke.
  • Auf dem Weg zurück komme ich noch bei Michason & May vorbei, bei ihnen stand ich vor zwei Jahren mal in einer Anthologie. Auch hier ein gute Gespräch, aber (noch) keine Liebe für Creative Commons.
  • Nach einem langen Besuch bei Argon – mein Rucksack lagerte bei ihnen – geht es zu einem Schlafplatz. In meiner Generation kennt man über Freunde in jeder Stadt jemanden, wo man schlafen kann. I love it. Danke, Niklas!
  • Der Tag danach. Früh aufstehen und zum Treffen des BVjA fahren. Dort vor 20 Menschen einen Vortrag über Creative Commons halten und auf sehr gute Resonanz treffen. Uns allen ist klar, dass die Buchbranche sich verändert. Und CC ist zumindest eine Idee einer Möglichkeit, die man sich mal ansehen könnte. Im Vortrag ging es auch um Crowdfunding, Copyright, Geschichte, Wolfgang Herrndorf und viele kleine Anekdoten. War toll! Gerne wieder.
  • Danach nochmal kurz auf die Messe. Dann im Bus zurück nach Stuttgart und ins Bett.

Allem und allen: Danke. Ihr habt meine zwei Tage gemacht.

Homeland. Cory Doctorows „Little Brother“ bekommt eine Fortsetzung.

Cory Doctorow hat auf seiner Homepage gerade bekannt gegeben, dass es von seinem Roman „Little Brother“ eine Fortsetzung unter dem Namen „Homeland“  geben wird.

my agent Russ Galen has sold Homeland, the sequel to my 2008 novel Little Brother, to Tor, in „a significant deal.“

Da bin ich ja sehr gespannt! Mal sehen, wann er erscheint, wie gut er ist und ob sich wieder jemand die Mühe macht, ihn zu übersetzen. (Zaunpfahl) Dann könnte man auch wieder darüber nachdenken, ihn einzusprechen.

Wer das Original nicht kennt, es gibt das kommerzielle Taschenbuch, das kostenlose PDF, übersetzt von Christian Wöhrl und meine kostenlose Hörbuchversion auf Basis von Christians Übersetzung. Und irgendwann könnte eigentlich auch der Film kommen, denn die Option ist schon seit 2009 verkauft an Don Murphy, Produzent von Transformers, Natural Born Killers und From Hell.

faby in Silberpixel

Quelle: Christian Wöhrl (CC)

Quelle: Christian Wöhrl (CC)

Wann immer sich die Gelegenheit ergibt und ich neue Bilder in die Hände bekomme, ersetze ich alle Bilder in den sozialen Netzwerken. Bis eben ein neues cooles Bild entsteht. Eigentlich geschieht das stillschweigend, aber diesmal sind die Bilder besonders. Christian Wöhrl, der Mann der unter anderem die Übersetzung für das Little Brother Hörbuch gemacht hat. Er hat sie nicht extra dafür gemacht, aber ihr versteht.

Vor kurzem hatte ich die Ehre, Christian mal persönlich zu treffen. Er hatte damals seine Kamera dabei. Eine echte Kamera, mit Diafilm und Schwarz-Weiß-Silber. Dabei sind zwei Fotos entstanden, die echt toll geworden sind. Oben seht ihr eines davon. Es wird mich jetzt für eine Zeitlang begleiten.

Danke, Christian!

PS: Silberpixel ist der Name von einem von Christians Fotoblogs:

Fotoblog mit klassischer SW-Silber-Fotografie, meist ein neuer Eintrag pro Woche.