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Kinderbuch: Das Universum ist verdammt groß und supermystisch von Lisa Krusche

Ich habe eine Wasserpflanze bekommen.

Der erste Satz aus das Universum ist verdammt groß und supermystisch

Gustav muss sich immerzu mit den neuen Männern seiner Mutter rumschlagen, dabei will er doch eigentlich einfach nur seinen echten Vater kennenlernen. Aber wie macht man das? Ein Glück ist da Charles, die genug Energie und Hoffnung für beide hat, und mit Gustav, seinem Opa und der Wasserpflanze einen Trip durch Europa macht, um endlich den Vater zu finden.

Lisa bringt mich schon auf der ersten Seite zum Grinsen. Und kurz darauf bin ich mitten in der Geschichte. Klar, zwei Kinder, ein Bus, ein Road Trip, der Plot ist nicht neu, aber Lisa erzählt ihn gut. Überspringt ein paar Dinge und Probleme, die in der typischen Road Novel auftauchen und bringt das Trio extrem schnell voran. Der Vater taucht schneller auf, als ich dachte.

Erst bringt mich das aus dem Konzept, weil mir ein paar Zufälle zu gut ineinanderspielen. Aber dadurch kann Lisa Dinge erzählen, die sonst weniger Zeit haben.

Eines der schönsten Dinge an diesem Buch ist für mich aber tatsächlich, dass ich die Charaktere schon kenne. „Unsere anarchistischen Herzen“ spielt ein paar Jahre später und Charles spielt auch dort eine große Rolle. Ich liebe es, dass wir die Figuren über das Buch hinaus erleben und begleiten dürfen. Das macht es für mich zu einem großartigen Gesamtkunstwerk aus zwei Büchern, die auch ganz für sich funktionieren.

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch von Lisa Krusche erschien bei Beltz & Gelberg. Transparenz: Ich kenne Lisa. Im besten Fall bin ich dadurch ehrlicher und unbarmherziger.

Roman: Unsere anarchistischen Herzen von Lisa Krusche

Papa rennt nackt durch Charlottenburg.

Der erste Satz aus Unsere anarchistischen Herzen

Charles Eltern scheitern am Leben und ziehen von Berlin nach Hildesheim. Natürlich gegen den Willen von Charles, die ihr Leben hinter sich lassen muss. Gwens Eltern scheitern an ihrem Menschsein und gleichen das durch ihren Reichtum aus. Was Gwen auch nichts bringt. Diese beiden jungen Frauen erzählen abwechselnd ihre Geschichte und ihr Zusammentreffen, und alles was dann noch passiert.

Lisa Krusche schreibt schnelle und lebendige Szenen, überbordend an Emotion und Spielerei. Ich muss mich an ein paar Sachen gewöhnen und muss über die Szenebeschreibungen a lá Bret Easton Ellis hinwegkommen, dann bin ich für die restlichen 400 Seiten vollkommen drin. Ich verliebe mich vor allem in Charles und wenn das Herz von Gwen durch die Seiten scheint, berührt es mich.

Lisa legt einen krassen ersten Roman hin, mit eigener Sprache und Witz und tollen Bildern, die es mir nicht immer einfach machen, es aber wert sind.

Unsere anarchistischen Herzen ist ein Pro-Kleinstadt-Roman, eine Liebeserklärung an Freundschaften (zu Mensch und Tier und Natur und sowieso) und großartigstes Kopfkino.

Unsere anarchistischen Herzen von Lisa Krusche erschien bei S.Fischer. Ich habe ein Exemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Transparenz: Lisa und ich kennen uns, was mich im besten Fall ehrlicher und unbarmherziger macht.

Buch: Landpartie 16, eine literarische Werkschau

Der erste Satz aus der Landpartie 16:

Sie können schreiben.

Wie in anderen künstlerischen Studiengängen gibt es auch in Hildesheim eine Werkschau. Anders als bei temporären Werkschauen gibt es unsere gedruckt und verlegt von zuKlampen! (Das Ausrufezeichen gehört zum Verlagstitel.)

Dieses Jahr mit Beiträgen von Ellinor Brandi, Helene Bukowski, Leander Fischer, Lucan Friedland, Anna Gawlitta, Marius Goldhorn, Jana Güntner, Laura Hatting, Patricia Hempel, Marius Hoffmann, Stefan Holler, Dana Junge, Lisa Krusche, Olivia Kuderewski, Clara Lohss, Milan Lugerth, Judith Martin, Ken Merten, Lydia Mittermayr, Lisa Paetow, Julia Rüegger,Marie-Theres Rüttiger, Marie Saverino, Tim Schauenberg, Mara Schmitz, Amonte Schröder-Jürss, Ole Schwabe, Fiona Sironic, Florian Stern, Jacob Teich, Laura Thürigen Jan Thul, Michael Wolf und mir.