Schlagwort: Rezension

  • Hörbuch: Die Träume anderer Leute von Judith Holofernes, gelesen von Nora Tschirner

    Als Kind habe ich wieder und wieder von Zyankali geträumt. Ich weiß nicht, wie das Gift seinen Weg in mein Kinderzimmer gefunden hatte. Da sind schemenhafte Erinnerungen an Kriegs- und Agentenfilme, in denen Bösewichte silberne Kapseln zerbeißen und sich schäumend und röchelnd dem Zugriff entziehen. Vielleicht hatte ich auch schon eine vage Vorstellung von dem,…

  • Film: Maurice, der Kater

    Ich mag die Bücher, die Pratchett geschrieben hat. Und obwohl ich Maurice noch nicht gelesen habe, war ich mir sicher, dass der Film nicht funktionieren wird. Der Trailer war viel zu nett, zu familienfreundlich für eine Pratchett-Verfilmung. Der Unterschied zwischen Maurice auf dem Buchcover und dem im Film fasst es ganz gut zusammen. Dazu kommt,…

  • Roman: Mutterschaft von Sheila Heti

    Oft habe ich die Welt aus großer Entfernung betrachtet – oder gar nicht. Der erste Satz aus Mutterschaft Für den aktuellen Roman habe ich mich viel mit Mutterschaft auseinandergesetzt. Dafür Regretting Motherhood von Orna Donath und Mama von Jessica Lind gelesen, und eben auch Mutterschaft. Sheila Heti schreibt über Sheila Heti, die sich in ihren…

  • Graphic Novel: Unvermögen von Andreas Kiener

    Nicht so oft, wie ich gern würde, greife ich dann doch zum Comic, zum illustrierten Roman, zur Graphic Novel. Ich mag das Medium, bin mit lustigen Taschenbüchern groß geworden, aber so richtig zuhause fühle ich mich darin nicht. Es ist immer wieder ein Eintreten in eine wundersame Welt, in der ich nur Tourist bin. Trotzdem…

  • Roman: Gehen, ging, gegangen von Jenny Erpenbeck

    Vielleicht liegen noch viele Jahre vor ihm, vielleicht nur noch ein paar. Der erste Satz aus gehen, ging, gegangen. Als Gehen, ging, gegangen 2015 rauskam, wusste ich irgendwann, dass es in dem Buch um Geflüchtete geht. Ich wollte nicht noch ein Buch über das Schicksal und Trauma einer Familie lesen und das Cover hat mir…

  • Roman: Mittnachtstraße von Frank Rudkoffsky

    Mit sieben passten seine Beine noch quer unter den Tisch, und er konnte gerade so aufrecht sitzen, es war zwar höllisch unbequem, aber immerhin ein sicheres Versteck. Der erste Satz aus Mittnachtstraße Sein Job macht ihn fertig, seine Familie ist gerade nur Ballast und keine Freude mehr und jetzt kommt raus, dass sein cholerischer Vater…

  • Roman: funny girl von Anthony McCarten

    Ich heiße Azime. Naja, eigentlich nicht. Den Namen habe ich geändert, damit meine Eltern nicht so viele neue Fensterscheiben bezahlen müssen. Die ersten drei Sätze aus funny girl. Azime ist Anfang 20, lebt in London und ist eigentlich aufgeklärter und freier, als es ihre kurdischen Eltern gerne hätten. Aus diesem Käfig macht Azime wortwörtlich eine…

  • Roman: Candy Haus von Jennifer Egan

    „Weißt du, wonach ich mich sehne?“, fragte Bix, während er, wie üblich vor dem Schlafengehen, neben dem Bett Schultern und Wirbelsäule dehnte. Der erste Satz aus Candy Haus Vor zehn Jahren habe ich mein erstes Buch von Jennifer Egan gelesen, A visit from the goon squad. Ich war begeistert damals, von den Geschichten und der…

  • Roman: Haha Heartbreak von Olivia Kuderewski

    Der Moment, in dem ich mich in dich verliebt habe, war richtig dämlich. Der erste Satz aus haha Heartbreak Mädchen verliert Jungen, den sie wirklich geliebt hat. Und muss irgendwie darüber hinweg kommen. Das erzählt Olivia in ihrem zweiten Roman. Nicht mehr. Aber das erzählt sie so eindrücklich und direkt, so bildhaft und schnell, dass…

  • Hörbuch: Es kann nur eine geben von Carolin Kebekus

    Wenn ein Kind geboren wird, fragt man immer zuerst nach dem Geschlecht. der erste Satz aus Es kann nur eine geben Ich kannte ein paar Sachen von Caroline Kebekus und wusste, da kommt dieses Buch, das Cover hat ich aber ziemlich abgeschreckt. Aber Cover ist ja nicht alles. Und ich hatte gerade Aminata Touré und…