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Bericht: TEDxStuttgart 2018

Diesen Samstag fand die diesjährige Ausgabe von TEDxStuttgart statt. Vor zwei Jahren durfte ich meinen eigenen Talk halten, letztes Jahr habe ich bei der Speakersuche und ihrem Coaching geholfen und dieses Jahr durfte ich das Event moderieren.

Neun Speaker, fünf Englischsprachige, vier Frauen. Knapp ein Jahr lang arbeitet ein Team an Ehrenamtlichen daran, diesen einen Abend großartig zu gestalten. Aber ein so komplexer Abend heißt in meiner Erfahrung immer, dass mehrere Dinge nicht laufen, wie geplant und vieles improvisiert werden muss. Das gehört bei solchen Veranstaltungen dazu.

Der Samstag aber funktionierte einfach. Natürlich klappten ein paar Dinge nicht. Aber in so einem geringen Maß, dass der Abend einfach gut durchlief. Alle Speaker waren da und waren überragend. Wir haben den Zeitplan mehr als eingehalten. Das Publikum war gutgelaunt, die Stimmung war großartig und wohlwollend.

All das hat meinen Job einfach gemacht. Zwischen großartigen Talks auf die Bühne zu gehen, die Leute einmal kurz zum lachen zu bringen und auf das nächste Thema einzustimmen, hat nicht nur funktioniert, sondern extrem viel Spaß gemacht.

Schade, dass ihr nicht dabei wart. 

Von mir gibt es keine Videoaufnahmen. Aber von den Speakern. Hier die gesamte Playlist.

New Understanding: TEDxStuttgart am 23. September

Nachdem ich letztes Jahr meinen eigenen TEDxTalk in Stuttgart gehalten habe, wollte ich Teil des Teams sein, dass diese Veranstaltungen organisiert. Ein ehrenamtliches Team, die durch die Vision zusammengehalten werden, großartige Ideen zu verbreiten.

Mein Profession ist es, Geschichten zu erzählen. Also habe ich in den letzten Monaten zusammen mit anderen viele potentielle Speaker getroffen, spannende, interessante, herausfordernde Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Aus diesen haben wir neun Menschen herausgesucht, die am 23. September ihre TEDxTalks halten werden. Neun Ideen, die mit Autos, Trinkgeld, Kommunikation, Selbstbewusstsein, Essen, Gesundheit, Blickwinkeln, Demokratie und Musik zu tun haben und alle auf Ihre Art helfen, unsere Welt neu zu verstehen.

Bis es soweit ist, haben wir noch viel zu tun. Wir müssen die beste Bühne der Welt vorbereiten, und auch alles andere, das notwenig ist, um den Besuchern einen großartigen Abend zu verschaffen. Ich werde bis dahin noch mit den Speakern an ihren Talks arbeiten. Und ihr?

Holt euch Tickets. Glaubt mir, es lohnt sich.

Bericht: Wie man einen TEDx Talk hält.

TED (Abkürzung für Technology, Entertainment, Design) – ursprünglich eine alljährliche Innovations-Konferenz in Monterey, Kalifornien – ist vor allem bekannt durch die TED-Talks-Website, auf der die besten Vorträge als Videos kostenlos ins Netz gestellt werden.

Wikipedia über TED

Es ist wohl knapp zehn Jahre her, dass ich zum ersten Mal etwas von TED-Talks gehört habe. Ich glaube, mein erster Talk, den ich gesehen habe, ist der von Blaise Agüera y Arcas über Photosynth, bis heute eine faszinierende Technik. Seitdem begegnen mir immer wieder TED-Talks, zu den unterschiedlichsten Themen. Irgendwann wurde dann TEDx eingeführt, unabhängig organisierte Veranstaltungen, quasi ein TED-Franchise, nach ähnlichen Richtlinien, aber weltweit. Ich wusste, das gibt es. Fand diese Bühnen superspannend. Aber realistisch darüber nachgedacht, auf so einer Bühne zu stehen, hatte ich nicht.

Bis letztes Jahr eine Freundin von mit, Lena Försch, ihren TEDx-Talk über Improvisation gehalten hat. Plötzlich rutscht also die Vorstellung, auf so einer Bühne zu stehen, in den Bereich des Möglichen. Ich danke, das will ich auch! Kurz darauf lerne ich bei etwas ganz anderem Dirk Haun kennen, einer der Organisatoren bei TEDxStuttgart. Und ich sage ihm, ich habe auch Lust, einen Vortrag bei TEDxStuttgart zu halten. Er nimmt andere Worte, aber im Grunde ist seine Antwort: Einen TEDx-Talk zu halten, nur damit man das mal gemacht hat, ist eine Scheiß Motivation. Er hat Recht und das sage ich ihm. Und er meint, wenn du aber ein gutes Thema hast, dann schreib uns mal und dann gucken wir uns das an.

Ich habe mich damals, etwa vor einem Jahr, viel mit Kommunikation und Unverbindlichkeit und Selbstdemontage auseinandergesetzt. Meine Freundin hatte gerade eine Hausarbeit abgegeben, in der es um Verletzlichkeit in der Kommunikation ging, dieses Thema war also ziemlich präsent. Und irgendwann ist mir aufgefallen, wie präsent diese Sachen, Unverbindlichkeit und Selbstdemontage, im Alltag sind.

Ihr kennt das, wenn man das Bewusstsein irgendwo drauflegt, dann leuchten diese Sachen umso mehr auf. So ging es mir eben damit. Also schrieb ich dem TEDx-Team eben das:

Hallo TEDxStuttgart – Team,

ich würde gern bei einem TEDxStuttgart Event reden. Über Weichmacher und Selbstdemontage. Darüber, wie Menschen sich in zu vielen Situationen versuchen, ihre Unsicherheit zu verstecken und deshalb diese beiden Dinge anwenden und es nur noch schlimmer machen.

Ich bin Sprechkünstler und Kommunikationspädagoge (B.A.) und Schriftsteller (soon to be M.A. Literarisches Schreiben). Ich erzähle Geschichten in verschiedenen Formen und ich reagiere darauf, wie andere Menschen kommunizieren. Dabei fällt mir in letzter Zeit oft auf, wie Menschen nicht nur bei Präsentationen, sondern auch in ihrer Kunst und ihren generellen Werken nicht zu ihren Aussagen stehen, unsicher sind und nicht selbstbewusst. Dies versuchen sie durch oben genannte Selbstdemontage und Weichmacher abzufedern und zu verschleiern, was zu einer totalen Lose/Lose-Sitatiun führt.

Warum das so ist, was genau sich hinter Selbstdemontage und Weichmachern verbirgt, und wie man sonst reagieren könnte, damit würde ich gern meine 15 Minuten auf eurer Bühne füllen.

Ich freue mich, von euch zu hören!

Lächeln aus Stuttgart, Fabian Neidhardt

Das war im Januar diesen Jahres. Es gingen noch ein paar Mails hin und her, dann habe ich mich persönlich vorgestellt und alles nochmal so erzählt. Im März kommt dann die Nachricht, dass sie mich gerne dabei haben würden, im September. Und ich freute mich und dachte, September, viel Zeit bis dahin.

In dieser Zeit habe ich alles durchgemacht. „Das wird schon alles.“, „Was weiß ich denn, was andere nicht wissen? Wie maße ich mir an, jemandem etwas erzählen zu können?“ und „Scheiße, ich muss denen absagen.“ war alles dabei. Je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, oder mich davor gedrückt habe, desto, größer wurde es. Unsicherheit, Unverbindlichkeit und Selbstdemontage fand ich überall. Aber das TEDxTeam, besonders Dirk und Nico, haben mich in jeder Phase unterstützt und aufgebaut. Dazu gab’s Vortreffen, bei denen wir die aktuellen Stände der Talks üben und den anderen vorstellen konnten.

Diese 15 Minuten gehören wohl zu den Dingen, in die ich in meinen Leben am meisten Energie gesteckt habe. Über Monate hinweg hat mich dieses Thema begleitet, Post-its hingen überall, ich habe mit allen Leuten darüber geredet, meine Argumente getestet und angepasst, bis zu dem Punkt, dass ich nur noch froh war, wenn der Talk vorbei war.

Und dann ist der da, der Tag. Wir sind alle schon Stunden vorher da, die Nacht vorher nicht geschlafen, aber alle guter Stimmung und dann geht es superschnell. Plötzlich bin ich gleich dran, ich wärme mich auf, bin nicht mehr nervös, nur noch freudig erregt. Dann stehe ich auf der Bühne und ein Fingerschnippen später sage ich Danke und das Publikum applaudiert.

Das ist nun ein Monat her, das Video müsste demnächst online gehen. Bilder gibt es schonmal hier und hier. An dieser Stelle nochmal danke an das ganze TEDxStuttgart-Team, an meine Mitspeaker und alle Menschen, die mich in der Zeit aushalten mussten. Ich bin gespannt, wohin mich dieses Thema noch treibt.

 

Die Vielleicht-Ära: Das German Direktheit Bullshit Bingo zum runterladen

Irgendwann heute Abend stehe ich bei TEDxStuttgart auf der Bühne und halte einen Vortrag über „Die Vielleicht-Ära: Unverbindlichkeit im Alltag.“ Darin geht es unter anderem darum, dass die Sache mit der Generation Maybe Schwachsinn ist, dass früher alles direkter war und um dieses Bullshit Bingo. Ladet es euch runter, druckt es euch aus, macht damit was ihr wollt, aber achtet auf die Worte darauf.

Wie der Talk war, das Video davon sowie eine Abschrift dessen, was ich gesagt haben werde, folgt.