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Hörbuch: Die Tribute von Panem – Das Lied von Vogel und Schlange von Suzanne Collins, gelesen von Uve Teschner

Coriolanus ließ den Kohl in den Topf mit kochendem Wasser gleiten und schwor sich, ihn eines Tages für immer vom Speiseplan zu verbannen.

Der erste Satz aus DAS LIED VON VOGEL UND SCHLANGE

Ich mochte die Panem-Trilogie, besonders die Filme. Jetzt also ein Prequel, in dem wir lernen, wie Präsident Snow wird, was er ist, wenn Katniss auf ihn trifft. Und das auch noch gelesen von Uve Teschner. Klar höre ich mir das an. Knapp 17 Stunden zurück nach Panem, knapp 65 Jahre vorher.

Coriolanus ist ein junger Mann und muss auf seine eigene Art zusehen, dass er überlebt. Als Student der Akademie wird er Mentor für die Hungerspiele und bekommt ausgerechnet das Mädchen aus Distrikt 12 zugeteilt. Und Lucy macht es ihm auf unterschiedliche Arten richtig schwer.

Ich liebe es, Uve zuzuhören. Mache ich regelmäßig und stundenlang. Und Suzanne Collins kann schreiben. Sie erzählt die düstere und krasse Welt und einen Jungen, mit dem ich Mitgefühl habe und mit dem ich zittere, ob er sein Ziel erreicht. Und dann sind da all die schönen Verweise auf die Trilogie, die Suzanne Collins wirklich schön einwebt, von der Musik über die Spotttölpel bis zu Panem generell. Das macht Spaß und ist spannend. Aber.

Ähnlich wie bei Anakin und seiner „Verwandlung“ zu Darth Vader habe ich die ganze Zeit gedacht, „wie soll aus diesem emphatischen Jungen bitte dieser Präsident werden?“ Auch beim zweiten Mal hören bin ich da nicht drübergekommen. Was Coriolanus in diesem Buch passiert, kann überall hinführen, aber eigentlich nicht zu dem Präsidenten, der er später ist. Das ist mein größtes Problem mit dieser Geschichte. Was die Geschichte nicht schlechter macht, aber immer in meinem Kopf hängt. Und jetzt bin ich auf mehreren Ebenen sehr gespannt, wie die Verfilmung wird.

Die Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange von Suzanne Collins, übersetzt von Sylke Hachmeister und Peter Klöss und gesprochen von Uve Teschner, erschien bei Oetinger Audio.

Die Leipziger Buchmesse 2018 in meinen Highlights und Lowlights. #lbm18

Der Besuch der Buchmesse in Leipzig ist mittlerweile so selbstverständlich wie Zähneputzen. Ich trage den Termin ein und fahre hin. Ganz klar. Und immer über alle Tage. Mit sehr wenigen fixen Terminen. Es nichts besseres gegen die Fear of missing out, als so eine Messe: Es gibt so viel Gutes zu sehen, dass ich auf jeden Fall irgendetwas verpassen werde. Also sehe ich mir gar nicht an, was ich alles verpassen könnte. Sondern laviere vier Tage über die Messe, treffe Menschen, Bücher Bund Geschichten, die ich wiedersehen will, die ich kennenlernen will und die ich ganz zufällig entdecke. Und dazwischen gibts ein paar wenige Termine, weil nicht alle ganz so flexibel unterwegs sein können.

Auf der Hinfahrt verschlinge ich ‚Jack‘ von Anthony McCarten. Wie gut es ist, steht hier. Auf der Buchmesse ist es schon ab Donnerstag irgendwie voll und ich freue mich, mich immer wieder zurückziehen zu können.

Die Ecke von Wolfgang Tischer und literaturcafé.de ist meine Homebase. Ein guter Ort, um mit Menschen zu reden und den Massen zu entfliehen.

Vier Tage auf der Messe zu sein, ist wie im Zug zu sitzen und nur eine Zeitschrift dabeizuhaben. Erst gucke ich mir an, was mich wirklich interessiert. Dann laufe ich rum und gucke nach den Sachen, die auch ganz spannend sein könnten. Und erst dann habe ich die Aufmerksamkeit, mir die kleinen Wunder anzusehen, die ich bei den vorigen Malen übersehen habe.

Den ersten Abend verbringe ich mit anderen Bloggern bei Klett-Cotta. Gutes Essen, gute Gespräche.

Mein Coverhighlight finde ich gleich am Donnerstag. Haymon ist der Verlag von Selim Özdogan und vor einem halben Jahr habe ich einen Abend mit ihm und ein paar Leuten des Verlages verbracht. Also schlendere ich dort vorbei und sehe ‚Die Unversehrten‚ von Tanja Paar. Die Lesung verpasse ich zwar, aber das Buch will ich mitnehmen, auch wenn ich noch nicht weiß, ob mich das Buch interessieren wird.

Dann kommt der Samstag und der Schnee macht alles anders, nur die Anzahl der Besucher gefühlt nicht weniger. Aber weil einige Leute nicht nach Leipzig kommen, da die Bahn nicht mehr bis hierher fährt, springe ich für Uve Teschner ein, der mit Wolfgang über das Sprechen und Hörbücher reden sollte. Die Bahn will Uve nicht bringen, also reden Wolfgang und ich über gutes Vorlesen. Wir funktionieren ganz gut zusammen, die halbe Stunde macht Spaß und geht schnell rum. Direkt danach mache ich gleich zweimal hintereinander den Intensivkurs ‚Sprechtraining für Lesungen, Interviews und Liveevents‚ bei der Autorenrunde.

Krass, wie gerne ich Menschen etwas beibringe, wenn sie etwas lernen wollen. Auch wenn es viel zu wenig Zeit für diesen Inhalt ist.

Der Sonntag plätschert dann aus, lässt mich ein letztes Mal durch alle Hallen gehen und dann irgendwann nach Hause fahren.

Dazwischen ganz viele schöne Momente und Gespräche, viel über Literatur, über die Branche und natürlich auch den ganzen Rest.

Die Buchmesse in Leipzig fühlt sich für mich immer wie die familiärere Messe an. Die kleinere, weniger geschäftliche Messe. Dieses Mal aber war ich manchmal irritiert, weil die Stände der Verlage sehr spezielle Zielgruppe anspricht, anstatt ihr Verlagsprogramm komplett zu präsentieren. Einige der größeren Verlage haben ihren Stand – ganz polemisch gesagt – auf rosarote Liebesgeschichten für 14jährige Mädchen ausgelegt und alle anderen Bücher des Verlages auf ein Regal in der hinteren Ecke verbannt, wenn überhaupt.

Tatsächlich richtig nervig waren die Sicherheitskontrollen. Erstmal: Weder ich noch sonstjemand kann deren Wirksamkeit bestätigen. Dann kommt die Art der Kontrollen extrem willkürlich vor. Ich habe online nirgends gefunden, nach was genau und wie kontrolliert wurde. Einmal heißt es ‚stichprobenartig‚, andererseits heißt es, dass nach ‚gefährlichen Gegenständen‚ gesucht wird.

Am zweiten Tag – nachdem ich am Tag zuvor einfach durch die Kontrollen gekommen bin – darf ich mit meiner Trinkflasche nicht rein. Ich strebe danach, nachhaltig zu leben und Plastik zu meiden, deshalb ist meine Flasche aus Glas. Glasflaschen dürfen nicht aber nicht auf die Messe.

Auf der Messe wimmelt es von Glas, Glasflaschen werden auf der Messe verkauft und es geht auch nicht nicht um Getränke, denn Plastikflaschen darf man einfach mitnehmen. Warum also darf ich keine Glasflasche mit aufs Gelände nehmen? Ansage von oben, mehr kann mir kein Sicherheitsmann sagen. Ich habe die Messe selbst gefragt, wenn ich Antwort bekomme, kommt sie hierher.

Nachtrag 16.04.19: Ich habe eine Antwort von der Messe auf die Frage nach dem Glas bekommen. Scheinbar war das ein Problem beim Briefing, denn grundsätzlich sind Glasflaschen erlaubt. Nächstes Jahr werde ich vehement standhaft bleiben.

Abgesehen von diesen Dingen bin ich mit einem warmen Gefühl von der Messe gekommen und ich freue mich auf das nächste Mal.

 

 

literaturcafe.de-Podcast: Bücher, Buchpreis, Filme und zu preisende Hörbücher

Mein letztes Gespräch über Bücher mit Wolfgang Tischer ist von Mai. Zeit, sich mal wieder zusammenzusetzen, und zu reden. Diesmal über den Deutschen Buchpreis und zwei Bücher der Longlist: »Nach Onkalo« von Kerstin Preiwuß und »Wiener Straße« von Sven Regener, über die Verfilmung von »The Circle« und »Wunder« und über Hörbücher von Selim Özdoğan (»Capsaicin«) und Margaret Atwood (»Oryx und Crake«). Und dazwischen natürlich über alles andere. Hier könnt ihr einfach auf Play drücken, drüben bei literaturcafé.de gibts sogar Kapiteleinteilungen und alle Links. Viel Spaß!

Hörbuch: „Geister“ von Nathan Hill, gelesen von Uve Teschner

Der erste Satz aus Geister:

Hätte Samuel gewusst, dass seine Mutter weggehen würde, hätte er vielleicht besser aufgepasst.

Samuel hört Jahrzehnte nichts von seiner Mutter, wird Literaturprofessor an einer Uni, versucht sich als Schriftsteller und kommt mit seinem Leben so ganz okay klar. Und dann erfährt er, dass seine Mutter den erzkonservativen Präsidentschaftskandidaten im Park mit Kieseln beworfen hat und nun einen Shitstorm über sich ergehen lassen muss.

Und nun soll er, der seit Jahren seine Enttäuschung über seine Mutter kultiviert, einen öffentlichen Brief schreiben, um die Bevölkerung zu beruhigen. Das ist der Beginn und die Rahmenhandlung. Aber dann taucht der Roman ein in unzählige Geschichten von Dutzenden Personen über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren, spinnt viele kleine Fäden, die sich alle immer wieder irgendwo kreuzen.

Seit Am Ende aller Zeiten habe ich Uve Teschner in meinem Bewusstsein. Kurz vor der Buchmesse in Leipzig und dem Interview mit ihm und Dietmar Wunder habe ich dann erfahren, dass er Geister eingesprochen hat und ich habe mir das Hörbuch geholt, ohne zu wissen, worum es geht. Geiles Cover und Uve Teschner, reicht erstmal. Und dann habe ich ihm 23 Stunden zugehört, alle diese Ausführungen mitgenommen, viel gelacht und mitgefühlt und natürlich mir über mein eigenes Leben Gedanken gemacht.

Bei diesen knapp 900 Seiten war die Hörbuchvariante meine bessere Wahl. Weil bei all den guten Geschichten, irgendwann war die Hauptgeschichte so weit auseinandergezerrt, dass ich froh war, dass mir das jemand vorliest und ich nicht selbst lesen muss. Weil ich höchstwahrscheinlich irgendwann aufgehört hätte.

Dennoch: Großer Roman mit guten Geschichten und viel zum Nachdenken. Urlaubslektüre, wenn man den Biss hat, durchzuhalten.

Geister von Nathan Hill wurde übersetzt von Katrin Behringer und Werner Löcher-Lawrence und erschien bei Piper. Das Hörbuch wurde gesprochen von Uve Teschner und erschien bei Audible. Audible hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

PS: Ich habe den Roman auch beim SWR3 Lesetag empfohlen:

Literaturcafé.de-Podcast: Vier Bücher, ein Film, drei Rückblicke und ein Bonus

Ich habe mich wieder mit Wolfgang Tischer von literaturcafé.de hingesetzt und wir haben über die Buchmesse geredet, über Stephen King, und natürliche über Bücher und Literaturverfilmungen, unter anderem über Vincent, Die Terranauten und Sieben Minuten nach Mitternacht. Weiterhin fragen wir uns warum Bücher keinen Abspann haben und ganz am Ende, als Schmankerl, gibts mein Interview mit Uve Teschner und Dietmar Wunder, das ich auf der Buchmesse aufgenommen habe. Drüben bei Wolfgang mit Bildern und Kapiteleinteilung. Hier 2 Stunden und 20 Minuten voller Überraschungen. Viel Spaß!