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Bericht: Z2X18

Nach 2016, 2017 und dem Abstecher in Stuttgart bin ich zum vierten Mal auf dem Festival für neue Visionäre der Zeit. Es ist immer noch mehr Kongress als Festival, es werden jedes Mal mehr Menschen und immer noch, immer stärker fühlt es sich für mich an wie ein Familientreffen. 

Ich schaffe es dieses Jahr, nur am Samstag da zu sein. Also frage ich die Meeresbiologin Julia Duerschlag, wie der Müll ins Meer kommt und was wir dagegen tun können, arbeite mit Tizia und Michael von fairlanguage an einer gerechten Sprache und höre mir an, wie Vanessa und Minh Thu über ihren Rice and Shine Podcast reden und Fragen beantworten. 

Das ist schön, es macht alles Spaß und ich lerne viel. Aber 2 Stunden sind für solche Themen dann doch zu wenig, sodass oft dann immer noch das Gefühl bleibt, dass es – ob jetzt das Müllproblem oder die Sprache oder was auch immer – kompliziert ist.

Ist das der Mittelweg, damit wir mehr als einen Workshop mitnehmen können? Und trotzdem verpasse ich ja all die Sachen, die parallel passieren. Ich habe dafür keine Lösung, aber mir ist das aufgefallen. Und noch was anderes, ein Minderheiten-Mehrheitsdilemma, dass mir seit dem Wochenende nicht mehr aus dem Kopf geht. Kommt aber im extra Beitrag.

Trotzdem: Jedes Mal eine Freude. Dinge zu lernen, Menschen wiederzutreffen und neu kennenzulernen. Jedes Mal gerne wieder. Danke.

Bericht: #Z2x17 – Das Festival von Zeit Online

Letztes Jahr war Z2x zum ersten Mal und ich war begeistert. Dann kam die Tour, die unter anderem in Stuttgart hielt und auf der ich über Unverbindlichkeit sprechen konnte. Die letzten beiden Tage fand die große Version in Berlin also zum zweiten Mal statt. Mit mehr Menschen und mehr Programm und vielen verbesserten Punkten, beispielsweise mehr Zeit zwischen den Veranstaltungen, zum reden und essen und sich kennenlernen. Für letzteres bin ich da, der Menschen wegen.

Mittlerweile fühlt sich Z2x für mich wie ein Familienfest an, bei dem man immer wieder ein paar bekannte Menschen trifft, die meisten von ihnen auch nur dort. Dazu lerne ich ein paar Menschen kennen, die ich bisher nur digital kannte. Und dann lerne ich auch ganz neue Menschen kennen. Und klar, nehme auch noch extrem viele Eindrücke, Information, Motivation und Hoffnung mit.

In diesem Sinne: Danke. Gerne wieder.

Dann bitte mit einem Eisstand und mindestens einem Workshop für Holzlöffelschnitzen. Oder Pizzabacken.

 

Bericht: #D17, #Deutschlandspricht, ein Experiment von Zeit Online

Auf dem Z2X-Festival in Stuttgart unterhielt ich mich eine kurze Zeit mit Jochen Wegner, Chefredakteur von Zeit Online. Dabei erzählte er von diesem Experiment, bei dem sie versuchen wollten, Menschen mit verschiedenen Einstellungen zusammenzubringen. Kurz darauf erschien der erste Aufruf zu #D17, Deutschland spricht.

Warum wir #D17 starten

Zeit Online rief auf, sich am gestrigen Sonntag ein paar Stunden Zeit zu nehmen, ein paar Fragen mit Ja oder Nein zu beantworten (Hat Deutschland zu viele Flüchtlinge aufgenommen? Soll Deutschland zur D-Mark zurückkehren? Sollen homosexuelle Paare heiraten dürfen? War der Ausstieg aus der Atomenergie richtig? Geht der Westen fair mit Russland um?) und dann den Willen und die Offenheit zu haben, sich mit jemandem zu unterhalten, der in mindestens einer Frage anderer Meinung ist.

Natürlich machte ich mit. Ich klickte Nein und Ja und bestätigte nach ein paar Wochen meine Bereitschaft, mich mit Jan zu treffen und traf ihn dann. Unsere Differenz war die Russlandfrage. Die einzige Frage, die ich nicht ohne zu zögern beantworten konnte und dann, auch in Erinnerungen an meine Erfahrungen in Polen vor zwei Jahren, mit einer guten Prise Polemik mit Nein beantwortete. Jan offensichtlich mit Ja. Ich freute mich auf das Treffen, aber ich ahnte, dass wir uns nun keine hitzige Diskussion liefern würden. Waren wir uns doch bei den meisten Fragen einig. Und die Frage, bei der nicht, war ich nicht so standfest, wie bei den anderen. In der Mail an die ZeitOnline-Redaktion schrieb Jan:

Denn eine hitzige Diskussion hatten wir nicht. Nachdem wir uns im Smalltak über Beruf und Hintergründe des jeweils anderen ausgetauscht hatten, gingen wir zum möglichen Spannungsfeld der Diskussion über: Der Umgang mit Russland.

Recht schnell merkten wir, dass es weniger um gegensätzliche Meinungen als eher um einen Erfahrungsaustausch der jüngeren deutschen Geschichte und der Rolle, die Russland dabei spielte, ging. 

Unsere unterschiedlichen Biographien, sowohl geographisch, als auch im Alter, brachten so manch kleine Anekdote zu tage und verschaffte dem jeweils anderen eine weiteres Puzzleteil zu dieser Thematik.

Besser kann ich es nicht formulieren. Im Nachklapp sah ich auf den Ergebnisseiten der Zeit, dass ich mit meinen Antworten auch immer zur Mehrheit derer gehöre, die mitgemacht haben. Wäre also schwer gewesen, jemanden zu finden, der bei kontroverseren Fragen anderer Meinung ist. Und zumindest hatten sich 12.000 Menschen registriert.

Trotz eines sehr harmonischen Treffens mag ich diese Idee und bin gespannt, was daraus in den Folgejahren wird. Und, ich kenne jemand Neuen. Wenn es das nicht wert war. In diesem Sinne: Danke. Und: Gerne wieder.

 

#Z2X³ in Stuttgart: Mein Blitzvortrag über die Vielleicht-Ära.

Gestern war das #Z2X³ Festival in Stuttgart. Davor war das Team in Leipzig und heute rocken sie Essen. Nach dem ersten Festival für junge Visionäre in Berlin letztes Jahr gibt es dieses Jahr diese drei eintägigen Veranstaltungen, bevor es im September wieder in Berlin stattfindet. Diesmal hatte ich die Ehre, einen Blitz, eine Fünfminutenversion meines Talks über die Vielleicht.-Ära zu halten.

Fünf Minuten sind extrem knapp für all den Inhalt, den ich unterbringen wollte, deshalb wird mein Fazig und das German Direktheit Bullshitbingo von der Musik übertönt. Aber das ist okay. Ich bin happy, die Leute sind happy, der Song ist Happy. Hier ist der Livestream von Facebook mit allen fünf Talks in Stuttgart, ab etwa Minute 11 gibt’s fünf Minuten über Unverbindlichkeit im Alltag, das gleiche video gibts auch auf Zeit Online. Viel Spaß!

PS: Mein Schmankerl, ich als Sinnbild für den Liveblog des Festiavls auf der Zeit Online Startseite. Yeai.

 

Nachtrag: Der Z2X-Fragebogen und meine Antworten.

Das Team des Z2X-Festival hatte angekündigt, bald einen Fragebogen herumzuschicken. Ich hatte ihn in meinen Bericht mit einbinden wollen, zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht da. Nun ist er das. Hier sind meine Antworten. Teil 2 des Fragebogens habe ich nicht mit angehängt, da geht es Zeit Online und nicht mehr um das Festival. Und natürlich geht der Fragebogen bei ihnen anonym ein, sehr löblich. In diesem Fall entscheide ich mich bewusst dafür, dies zu veröffentlichen.