Slam Poetry Bücher: "Hin und zurück – nur bergauf!" von Jan Philipp Zymny und "Tabakblätter und Fallschirmspringer" von Patrick Salmen

Hin und zurück – nur bergauf!

Leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen, Jan Philipp Zymny auf der Bühne zu erleben. Dafür aber jenes, dieses Buch zu lesen. Markus Freise hat ein tolles Cover für dieses Buch gestaltet, ich mag es sehr. Aber das ist leider auch so ziemlich das Einzige, was ich an diesem Buch mag. Eine Sammlung von Slam Texten, Haikus, leeren Seiten und anderen Texten, die so wohl nicht auf der Bühne gelesen werden. Ich glaube, hier verhält es sich ähnlich wie bei Pierre Jarawan. Wenn man ihn live erlebt hat, funktionieren die Texte auch selbst gelesen. Ich habe Zymny aber noch nicht gesehen. Deshalb funktionieren die Texte zum größten Teil auch nicht. Unter „Gesprächskultur“ gibt es eine schöne Beobachtung, wie Diskussionsrunden im deutschen Fernsehen ablaufen. Und „Der Ausbruch von Peterchen dem patzigen Pony aus dem Streichelzoo“ ist eine angenehm skurrile Anlehnung an Chuck Palahniuks „Fight Club„. Aber ansonsten konnte ich mit den Texten in Hin und zurück – nur bergauf! nicht so viel anfangen. Schade. Ich bin gespannt, Zymny endlich mal live zu erleben, ob er meine Meinung ändern kann. Das wär fein.

 

Tabakblätter und Fallschirmspringer

Der Mann mit dem Bart und den Holzfällerhemden. Mit der angenehmen Stimme und den tollen Worten. Tabakblätter und Fallschirmspringer ist das zweite Buch von ihm, wieder eine Sammlung an Geschichten und Texten. Das erste habe ich leider nicht gelesen, kenne aber ein paar seiner Texte davon vom Hören. Dagegen waren mir all diese Texte im Buch neu. Dennoch, die Stimme ist im Kopf, füllt die Worte mit Leben. Es sind schöne Worte. Schöne Zusammensetzungen, schöne Bilder.

Aber: Sobald ich mit einem Text durch bin, ist irgendwie alles weg. Versteht mich richtig: Es sind schöne Texte! Ich lese sie sehr gerne. Aber irgendwie bleibt danach nichts im Kopf. Oder im Herz. Oder sonstwo. Das ist zwar schade, aber ich kann es nicht ändern. Dazu kommt, dass Salmen sich für meinen Geschmack zu oft wiederholt. Ich liebe es, wenn Protagonisten aus der einen Geschichte in einer ganz anderen aufblitzen. Aber innerhalb eines Textes wiederholen sich manche Phrasen viel zu oft. Das macht den Text dann profaner , als er ist. Und was in diesem Buch auffällt, manche Texte sind Bühnentexte, in dem Zuhörer angesprochen werden, andere wiederum sprechen explizit Leser an. Ich glaube, wenn man die Bühnentexte auf die Leser angepasst hätte, das hätte ihnen innerhalb des Buches sehr gut getan.

Alles in allem ist Tabakblätter und Fallschirmspringer ein gutes Buch voller schöner Worte, aber leider ohne Nachgeschmack.

 

Tabakblätter und Fallschirmspringer von Patrick Salmen und Hin und zurück – nur bergauf! von Jan Philipp Zymny erschienen im Lektora Verlag.

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Kommentare

  1. […] wird Niveaulimbo. Und Texte von einem Slam Poeten zu lesen, den man noch nie gesehen hat, hat sich bisher eher als schwer herausgestellt. Manchmal ist es aber ganz gut, mit wenig Erwartung an eine Sache […]

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