Stuttgart 21: Informationsdelay.

Eigentlich will ich gar nicht so viel über Stuttgart 21 schreiben. Es gibt auf beiden Seiten des Themas viele, welche besser Bescheid wissen.

Aber diese „aktuelle“ Wendung muss ich mal kurz kommentieren. Der Stern titelt heute mit:

Schöpfer von Stuttgart 21 fordert sofortigen Stopp

In diesem Artikel steht unter anderem:

Stuttgarts Erde ist tückisch. Voller Wasser und Quellen, Gipsschichten mit hohem Anhydridanteil, also Mineralien, die aufquellen, Hohlräume, unkontrollierbar Krater bilden können. Im badischen Staufen, wo die Erde zwecks Erdwärmegewinnung angepiekst wurde, hoben sich Häuser und bekamen Risse, in der Nähe von Stuttgart selbst muss derzeit ein Autobahntunnel aufwendig repariert werden, weil der Druck aus der Tiefe die Straße verformt.

und hier der für mich noch viel wichtigere Satz:

Ein geologisches Gutachten von 2003, das bisher nur ein kleiner Personenkreis kannte, nicht aber Abgeordnete oder gar Stuttgarts Öffentlichkeit, bestätigt Frei Ottos Bedenken.

und zuletzt noch ein Zusatz:

Der Tübinger Dr. Geologe Jakob Sierich, ein Spezialist für Anhydrid- und gipsführende Erdschichten, hat für das Magazin das Gutachten analysiert.

Wir fassen zusammen: Frei Otto, Architekt des Münchner Olympiastadiondachs und Mitarbeiter bei Stuttgart 21, warnt im Stern vor quellender Erde in Stuttgart. Diese Information aufquellender Erde war zwar irgendwem bekannt, ist aber bis jetzt weder bis zu Abgeordneten, noch zu Stuttgarts Öffentlichkeit vorgedrungen. Das sagt der Stern.

So weit so krass. aber jetzt drehen wir das Rad der Zeit um genau 7 Monate zurück:

Eben jener Jakob Sierich, der jetzt im Stern das Gutachten analysiert und bestätigt, hat schon am 25. Jänner vor Stuttgarts Öffentlichkeit über genau dieses Thema gesprochen. Und dabei hatte er zumindest von einer Zeitung Unterstützung. Das Handelsblatt titelte am 24. Jänner 2010:

Durch den Gipsboden in die Hölle

Dieser Artikel sagt eigentlich das gleiche, wie der Artikel vom Stern sieben Monate später, allerdings ohne den Aufhänger Frei Otto. Unter anderem steht hier:

Dass es auch bei den Stuttgart-21-Grabungen zu Problemen mit Gipskeuper kommt, ist nicht auszuschließen. Der Geologe Jakob Sierig, der sich in seiner Doktorarbeit mit Anhydrit und Salzgestein beschäftigt hat, schätzt die Wahrscheinlichkeit sogar auf 80 Prozent.

Soweit für jetzt. Ich versuche mich in Zukunft wieder rauszuhalten.

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