Conors Mutter wird bald an Krebs sterben und er kommt überhaupt nicht drauf klar. Er flüchtet sich in seine Zeichnungen und seine Fantasie und sieht sich eines Nachts, sieben Minuten nach Mitternacht, einem Baummonster gegenüber, dass ihm weder etwas Böses will, noch ihm helfen will, sondern ihm Geschichten erzählt, über böse Hexen und gute Könige.
Ich will gar nicht zu tief in die Geschichte einsteigen, es geht um die Beziehung von Sohn und Mutter, um Verlust und natürlich um Liebe.
Ich habe den Roman zum Film noch nicht gelesen, aber in der Vergangenheit hat sich diese Reihenfolge als die bessere herausgestellt. Klar, meine Fantasie wird beschnitten, mir wird vorgegeben, wie Figuren aussehen und wie sie sprechen (Ford Prefect ist meiner Fantasie immer Mos Def). Aber auf der anderen Seite denke ich im Film nicht die ganze Zeit, hey, aber im Buch war das anders. Und da kaum etwas meine eigene Fantasy schlagen kann, kann ich gut auf die Interpretation anderer aufbauen.
Also bin ich ganz unvoreingenommen in den Film und kam fasziniert wieder raus. Sieben Minuten nach Mitternacht ist manchmal düster und ergreifend und dann wieder lustig und leicht, es ist kein Märchen, sondern ein Fantasydrama, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich für Kinder geeignet ist.
Patrick Ness hat den Roman zum Film geschrieben. Wikipedia erzählt den Hintergrund:
Das Buch ist von einer Idee von Siobhan Dowd inspiriert, deren unerwarteter Tod verhinderte, dass sie die Geschichte selbst aufschreiben konnte. Dowd starb 2007 nach drei Jahren Krankheit mit 47 Jahren an Brustkrebs.
Siobhan Dowd wird mehrmals genannt und ich hatte mich im Kino noch gefragt, was dieses ‚inspiriert von‘ bedeutet. Mit diesem Wissen hebt sich die Geschichte auf eine ganz neue Ebene und wenn ich das Buch in den Händen habe, werde ich es auch lesen wollen.
Wie in den Geschichten, die das Monster dem Jungen erzählt, so ist auch der Film selbst nicht in gut und böse aufgeteilt. Und es gibt kein Happy End. Er ist trotz all seiner fantastischen Elemente voller realistischer Gefühle und geht damit ungleich näher, als jedes ‚vielleicht leben sie noch heute‘.
Sieben Minuten nach Mitternacht läuft ab 4. Mai im Kino.
Verlosung:
Studiocanal hat mir zweimal zwei Freikarten fürs Kino plus Roman zur Verfügung gestellt.
Schreibt mir eine Mail (oder einen Kommentar) mit eurer Adresse und sagt mir, welches Märchen beschäftigt euch bis heute?
Der Zufall entscheidet dann. Einsendeschluss ist Donnerstag, 27. April, 12 Uhr. Dann gehen die Pakete direkt raus. Die Adressen werden für nichts anderes verwendet und direkt danach wieder gelöscht. Viel Erfolg!
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Falko sagt:
Das von den Brüdern Grimm geschaffene Opus „Die Sterntaler Märchen“ hat mich nachhaltig geprägt und die inkludierte Moral wirkt bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
21. April 2017 — 09:38
Abigail sagt:
Bei deiner Frage ist mir sofort „Die Brautprinzessin“ eingefallen. Geprägt ist zwar vielleicht der falsche Begriff, vor allem weil ich das Buch erst vor kurzem gelesen habe, aber ich würde es mit nachhaltig beeindruckt beschreiben.
Die Idee dahinter ist einfach so klasse und es hat alles was so ein gutes Märchen braucht: Liebe, böse Gegenspieler, Magie…
Liebe Grüße,
Abigail
25. April 2017 — 18:29
L1chtSpiel sagt:
Ich habe auch das Buch nicht gelesen, und hatte auch sonst keine Vorkenntnisse zum Film. Mein einziegen „Wissen“ war „Junge freundet sich mit Baummonster an“. War also unvoreingenommen in das ganze gegangen. ALso schaute ich mir den Film zusammen mit meinem Sohn Freitag Abend an.
Und dann kam es knüppeldick. Ab hier enthält es SPOILER.
Da mein Vater auch gerade mit Krebs im Endstadion im Sterben liegt, war das ganze für mich schon hart, und wie gesagt ich wußte von der Tematik im Film vorher nichts. Also für mich eine echte Offenbarung und Ich konnte die Geschichte des Jungen sehr nachvollziehen und mit „Meiner Geschichte“ vergleichen.
Für mich ein echt gelungener Film der mir und meinem Sohn sehr Nahe ging…
14. Januar 2019 — 14:38